Die Geschichte der Kreuzzüge

Die Kreuzzüge waren das herausragendste Kriegsereignis im Mittelalter. Seit vielen Jahrhunderten pilgerte die Christenheit nach Jerusalem, das seit 637 zum islamischen Reich gehörte. Seit dem 11. Jahrhundert zogen mehr oder weniger große Gruppen zum Heiligen Land ohne den endgültigen Zweck der Eroberung. Allgemein herausragende Reisende in das Heilige Land war die byzantinische Kaisermutter Helena, die nach Jerusalem pilgerte, um dort christliche Kirchen bauen zu lassen. Karl der Große stiftete mit Zustimmung von Kalif Harun el Raschid diverse Hospize. Jerusalem wurde zum großen Pilgerort der Christenheit.

Aber erst am 27.11.1095, als Papst Urban II. beim Konzil in Clermont in der Auvergne mit einer flammenden Rede vor 4000 Klerikern mit den Worten "Gott will es" zum ersten Kreuzzug aufrief, wurde die Idee eines Kreuzzuges geboren. Für die Teilnahme an einem Kreuzzug gegen die "Ungläubigen" verspricht Papst Urban II. "Himmlischen Lohn". Er verspricht auch, zu der im Abendland herrschenden Hungersnot, ein Land, in dem Milch und Honig fließen.

Krieger Christi oder Pilgerkrieger wurden die ersten Kreuzritter genannt. Die Kreuzzüge waren für das Christentum auch verdeckte Vernichtungs- und Eroberungsfeldzüge gegen Nichtchristen. Und für die Fürsten, die untereinander dauernd in Fehden lagen, gab es hier eine Aufgabe im Dienst der Kirche.

Gottfried von Bouillion wurde zum Führer des ersten Kreuzzuges bestimmt. Er verkaufte und verpachtete seine Ländereien, um ein Heer auszustatten. Tausend andere verkauften ebenfalls ihren Besitz, um in Rüstungen und mit guten Waffen am Kreuzzug teilnehmen zu können. Als Beginn des ersten Kreuzuges wurde der 15. August 1096 bestimmt. Im Vorfeld zu diesem Kreuzzug setzte sich ein Vorkreuzzug unter Führung von Peter von Amiens, dem Einsiedler, in Richtung Osten in Marsch, über Ungarn, Griechenland und Kleinasien. Auf diesem Marsch wurde gemordet, geplündert und gebrandschatzt. Die Türken machten diesem Vorkreuzug ein Ende mit über 20.000 Toten.

Das qualifizierte Kreuzritterheer mit vielleicht (übertriebenen) 300.000 Kriegern setzte sich aus fünf Gruppen zusammen, die teilweise den Landweg oder den Seeweg benutzten. Nicht nur Hunger, Durst und Seuchen waren die ständigen Begleiter der Kreuzritter, sondern auch die Gier nach Beute. Der Weg führte über Antiochia, das sich in türkischer Besitz befand, und hier wurden die Kreuzfahrer von türkischen Truppen überfallen. Am 7. Juni 1099 trafen nach unsäglichen Strapazen noch ein Fünftel der Kreuzritter in Jerusalem ein, mit dem festen Willen, die Stadt zu erobern. Jerusalem war mit 40.000 Verteidigern unter dem fatamidischen Statthalter gegen den Angriff gut gerüstet.

Trotzdem wurde am 14. Juli 1099 Jerusalem von den Kreuzrittern erobert, welche in einen regelrechten, von der Religion unterstützen, Blutrausch versanken. Historiker berichteten, dass in der Al-Aqsa-Moschee über 70.000 Muslime umgebracht worden seien, trotz des existierenden christlichen Gebotes - Du sollst nicht töten. Gottfried von Boullion wurde Schatzherr des heiligen Grabes. Nach dem Tod Gottfrieds im darauffolgenden Jahr wurde sein Bruder Balduin am 11. November 1101 König von Jerusalem. Große Persönlichkeiten des Mittelalters gehörten zu den Teilnehmern an den Kreuzzügen gegen die "Ungläubigen", wie z.B. Friedrich der I., Barbarossa, Richard Löwenherz, Friedrich der II. und viele mehr.

Ein besonders beschämendes Zwischenspiel war die Brandschatzung Konstantinopels im Jahre 1203, das die Kreuzritter auf ihren Weg zum Heiligen Grab vollbrachten. Die Stärke Konstantinopels als Pufferstaat gegen die Moslems ging damit verloren. Im Jahre 1244 stürmten türkische Söldner Jerusalem, und die ganzen Bemühungen der Kreuzritter waren ohne Nachhaltigkeit zu Ende. Geschichtsschreiber geben an, dass die Kreuzzüge in einer Zeitspanne von ca. 200 Jahren fast 2 Millionen Menschen das Leben gekostet haben könnte.

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