Freitag der 13. - ein Unglückstag?

Freitag der 13. ist rein rechnerisch gesehen ein Tag wie jeder andere und es besteht kein Grund zur Panik. Das jedenfalls meint der Chemnitzer Mathematik Professor Eberhard Lanckau. Er untersuchte diesen Tag und die sich um diesen rankenden Ängste und fand heraus: Der Kalender ist gerecht. Kein Wochentag wird sonderlich bevorzugt...

Aberglaube?

Sie vielen Jahrhunderten fürchten die Menschen des westlichen Kulturkreises Freitag den dreizehnten. Doch welche Symbolik hinter dem Datum steckt, was Freitag der dreizehnte wirklich bedeutet, ist den meisten unbekannt.

Getrennte Ursprünge

Wie Untersuchungen ergeben haben, tauchen der Freitag und die Zahl 13 weder in hisotrischen Quellen noch in Märchen, Sagen und Legenden des deutschsprachigen Raums in Verbindung auf. Bis in die jüngste Vergangenheit hinein hatten die beiden Symbole überhaupt nichts miteinander zu tun.

Was bedeutet nun die 13?

Der Zahl 13 wird in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung beigemessen. Sie ist die Zahl, die die symbolische Zahl 12, welche das göttliche, kosmische und die jahreszeitlichen Ordnungen repräsentiert, überschreitet. Bei der Zahl 13 soll der Teufel die Hand im Spiel haben, sie wird auch als das "Dutzend des Teufels" bezeichnet. Trotz alledem gilt die 13 keineswegs überall als Unglückszahl. Im Mittelalter wurde der Zahl 13 eine wichtige Bedeutung beigemessen. So waren 12 Mönche und ein Abt erforderlich, um ein Kloster zu gründen.

Für den 1928 veröffentlichten "Atlas der deutschen Volkskunde" wurde eine groß angelegte Erhebung zum Thema durchgeführt. In deren Ergebnis wurde festgestellt, dass die Zahl 13 weithin sowohl mit Glück als auch Unglück in Verbindung gebracht wird.

Aus heutiger Sicht scheint sich immer mehr zu bestätigen, dass der Glaube an die Unglück bringende Zahl 13 ein modernes Produkt ist, das nicht in alten Überlieferungen wurzelt, sondern auf romantische Philologen und Historiker des 19. Jahrhunderts zurückzuführen ist. Bei ihrer Suche nach einem germanischen Ursubstrat der deutschen Kultur nahmen sie sich auch die Zahlensymbolik vor und konstruierten Traditionsstränge, die mit der historischen Realität wenig zu tun hatten. So interpretierte beispielsweise der Kulturwissenschaftler Otto Weinreich in die 13 eine Symbolik hinein, die es so nie gegeben hat.

Der Freitag

Eine größere Bedeutung im Volksglauben hatte der Freitag, weil der Freitag als Todestag Christi in den vergangenen Jahrhunderten eine wichtige Rolle spielte. Der Freitag war ein Unglückstag und - in üblicher Verallgemeinerung - galt ein Freitagsjahr (d.h. ein mit einem Freitag beginnendes Jahr) ebenso als unglücklich wie ein Freitagsmonat (also ein mit einem Freitag beginnender Monat). Andererseits aber war in den nord- und mitteldeutschen Gebieten der Reformationszeit der Freitag zeitweise auch ein beliebter Hochzeitstermin, also eher ein Glückstag. Was aber vor allem daran lag, dass man drei Tage durchfeiern konnte. Auch im sonstigen Leben hatte der Freitag seine Bedeutung, wurde und wird er ambivalent verstanden. Am Freitag geborene Kinder galten nicht selten als Unglückskinder.

Die volkskundlichen Untersuchungen, die zu Anfang der dreißiger Jahre für den Volkskunde-Atlas vorgenommen wurden, widmeten sich auch dem Freitag. Sie zeigen, dass er unter allen Wochentagen am stärksten mit Glück oder Unglück verknüpft wurde. Diese Vorstellung wurde dann im 20.Jahrhundert durch die Massenmedien verbreitet, was letztlich in besonderem Maße zur Entstehung des Unglücks-Tages "Freitag der dreizehnte" beigetragen hat.

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